Samstag, 29. Januar 2011

Vientiane - die gemütliche Hauptstadt der Volksrepublik Laos



Thailand-Laos - Grenzübergang
Als ich morgens in Nong Khai aus dem Bus stieg, dachte ich schon, ich hätte eine Zeitreise zurück nach Deutschland gemacht, denn in kurzer Hose und T-Shirt war es ziemlich frisch, so dass mir der nette Tuk Tuk Fahrer seine dicke Jacke für die Fahrt zur Grenze lieh. (Dort holte ich schleunigst meine Fleece-Jacke aus dem Rucksack.) Auch in Vientiane, wo ich ca. um 8.00 Uhr mit einem laotischen Tuk Tuk ankam, war es noch nicht viel wärmer. Erst nachdem ich in mein Hotel (das Chindamay Guesthouse, in dem ich die letzten Male immer gern gewohnt hatte) eingecheckt und mich mit einer heißen Dusche erfrischt hatte, ging es mit der Temperatur aufwärts. Es war jetzt schon 10.00 Uhr, als ich in ein kleines Restaurant an der Ecke ging, um eine leckere Nudelsuppe mit Ente zu essen. Auf die hatte ich mich schon während der Busfahrt gefreut! Und hinterher natürlich einen schöner Coffee Lao - dieses superleckere schwarze Gebräu mit einem ordentlichen Schuss süßer eingedickter Milch - hmmm!


Tempel in Vientiane
Wie ich leider erfahren musste, war die kleine Airline, mit der ich hoch in den Norden von Laos, nach Phongsali, fliegen wollte, von Phonsavan Air aufgekauft worden und diese fliegt nun nicht mehr dorthin. Eine andere leider auch nicht - Mist! Also beschloss ich, erst mal zu sehen, was sich in Vientiane seit meinem letzten Besuch so getan hat und mir dann die weitere Reiseplanung zu überlegen. Ich mietete mir fuer 50.000 Kip ein Moped (chinesisches Fabrikat), um flexibler zu sein.


Vientiane - Mekongufer, einsame Stühle
wo sonst gemütliche Restaurants waren
Als ich runter zum Mekong fuhr, traf mich fast der Schlag. Die komplette Uferregion des Mekong war umgestaltet worden und die gemütliche Atmosphäre war in meinen Augen verschwunden. Ich fuhr weiter den Mekong rauf, wo es früher wunderschöne Bars und Restaurants gegeben hatte. Jetzt war man gerade dabei, die letzten abzureißen. Ansonsten hat sich seit 3 Jahren aber kaum etwas im Hauptbereich an der Mekongstraße verändert und die Reste der Nachtrestaurants sind jetzt nach unten, hinter die Uferpromenade verlegt worden.


Mekong-Fisch in Salzkruste und Beer Lao
Dort musste ich dann natürlich am Abend meinen geliebten, wohlschmeckenden Fisch in Salzkruste essen und das war dann wiederum doch sehr gemütlich.


Am nächsten Tag fuhr ich mit dem Moped etwas durch die Stadt, um mir noch ein paar Sehenswürdigkeiten anzusehen und wieder Tuchfühlung zu Laos und zu Vientiane aufzunehmen. Der Morning Market, Talat Sao, ist in den letzten Jahren komplett umgebaut und modernisiert worden und hat dadurch in meinen Augen einiges verloren - leider!


That Luang, Vientiane
Die Stimmung am späten Nachmittag am That Luang, dem Haupttempel in Vientiane war wunderschön und der Betreiber eines Straßenstandes heizte extra für mich den Wasserkessel mit Holzscheiten an, damit ich einen Coffee Lao trinken konnte. Da der Ofen jetzt schon mal an war, nahm ich gleich noch ein paar leckere Spieße mit "Überraschungsbestückung" dazu. Was Huhn, Schwein, Rind und Fisch auf laotisch heisst, weiss ich ja. Trotzdem kann man sich nicht immer sicher sein, dass man auch wirklich das erhält, was man denkt. Habe es schon des öfteren erlebt, dass die erwarteten Schweinebällchen dann doch Fischbällchen waren oder umgekehrt.


Vientiane - Patuxai Siegestor
Am Montag, den 24. Januar hatte ich ein ganz neues Suzuki-Moped mit runtergehandeltem Preis unterm Hintern (beim ersten funktionierte das Licht nicht) und startete zu einer Zweitages-Rundtour zum See Nam Ngum und zurück. Die Fahrt durch den dichten Berufsverkehr von Vientiane war nicht gerade ein Zuckerschlecken aber als ich dann aus der Stadt raus war, kam ich ganz gut voran und musste nicht immer rundherum gucken, ob mich jemand von links oder rechts überholen will oder ob ein Auto zum Angriff übergeht, das auf jeden Fall immer stärker ist als jedes Moped. Temporäre Geisterfahrer, die dann irgendwann (entweder vor oder hinter mir) auf die Fahrbahnseite wechseln, auf der sie eigentlich fahren wollen, gab es zwar auch weiterhin aber da der Verkehr jetzt nicht mehr so dicht war, war dieses Risiko nun überschaubar.



Buddha-Skulpturen in Vang Xang
Ich machte einen Abstecher zu einer Stelle im Dschungel, an der an einem Fluss mehrere Buddhaskulpturen aus dem Fels gehauen worden waren, die ein Alter von 700 bis 1000 Jahren haben sollen. Die Skulpturen im Khmer-Stil sind durch eine natürliche Spaltung des Felsens im Laufe der Jahrhunderte voneinander getrennt worden. Ein wunderschönes schattiges Plätzchen zum Entspannen in der Mittagshitze und ein lauschiger Treffpunkt für einige Jugendliche. Ein paar Kinder badeten im Fluss und scherzten über mich Farang, der sich wohl mit seinem Moped verirrt haben musste.



Thalat - Blick vom Tempel mit Mönch
In Thalat hatte ich von einem schönen Tempel auf einem Berg einen tollen Ausblick auf  den unten liegenden Fluss und unterhielt mich eine Weile mit einem Mönch.
Dann ging es an der Staumauer des Nam Ngum vorbei hoch in die Berge mit herrlichem Blick auf den See und ich nahm mir einen Bungalow in einem wunderschön angelegten Resort (einer von lediglich  zwei Übernachtungsmöglichkeiten hier) mit bester Aussicht auf den See.



Blick von meinem Bungalow auf den See Nam Ngum
 Lernte dort Barbie, eine crazy chinesische Travellerin mit lustigem verbogenen Hut und einer roten dicken Regenjacke (gegen die Moskitos) kennen, die mir gleich sagte, dass sie gut deutsch spricht, was auch stimmte. Allerdings waren es nur ein paar Worte: "Scheiße, Arschloch, Kacke" usw. Sie fragte mich dann auch gleich, ob ich mich einer Bootstour auf dem See anschließen möchte, da sie schon eine größere Gruppe zusammen hatte und es natürlich umso billiger wird, je mehr Leute mitfahren. Unsere Bootsfahrt-Gruppe bestand aus einer ca. 15-köpfigen chinesischen Reisegruppe aus (wie mir Barbie sagte) reichen Chinesen, die mit ihren dicken Autos hier in Laos unterwegs waren, sowie Barbie und mir.


Landgang auf einer kleinen Insel während der Bootstour
auf dem Nam Ngum See
Die Bootsfahrt war ganz nett und anschließend ging ich mit Barbie in ein Floating Restaurant essen. Wir waren die einzigen Gäste an diesem schönen Platz. Das Essen war toll, die Abendstimmung war super und Barbie, meine crazy Chinesin, redete und redete und redete, so dass ich von der herrlichen Stimmung am See (es war mittlerweile stockdunkel und die Sterne funkelten am pechschwarzen Himmel), leider nur die Hälfte mitbekam. Aber die Gespräche mit ihr waren dafür auch sehr interessant und wir hatten einigen Spaß. Sie sprach sehr gut englisch, da ihr Vater in den Staaten lebt und arbeitet und sie dort 1 Jahr bei ihm gelebt hatte.




Hier noch einige Bilder zu diesem Post:


Mekong-Ufer Baustelle in Vientiane

Tempel in Vientiane

Tempel in Vientiane

Mekong bei Vientiane

Nachtmarkt an der Uferstraße am Mekong in Vientiane

Straße in Vientiane



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